'Fleischkäse' oder 'Neid muss man sich verdienen'

Was haben diese beiden Themen gemeinsam? Nichts und doch alles. Denn ob ich nun über die merkwürdigen Auswüchse im Kühlregal schreibe, über Zickenkrieg zwischen Paris und Lindsay oder über die Veröffentlichung eines neuen E-book-Serials, ich treffe auf Neider. Und darauf darf ich stolz sein. Oder nicht?

Eigentlich wollte ich über Fleischkäse schreiben. Er begegnete mir im Kühlregal und trug gleich zwei Untertitel "ohne Fleisch" und "laktosefrei". Ich gebe zu, das brachte mich ins Grübeln. Warum heißt das Zeug "Fleischkäse", wenn kein Fleisch drin ist? Warum nicht einfach nur "Käse"? Aber Käse ist wahrscheinlich ebensowenig drin wie Fleisch. Warum heißt der Fleischkäse - jetzt der mit Fleisch - überhaupt Fleischkäse? Wer denkt sich sowas aus? Und wer isst Fleischkäse ohne Fleisch und laktosefrei? Als laktoseintoleranter Vegetarier hat man es wohl nicht gerade leicht.

 

Während ich nun die Fleischkäsethematik sacken ließ, las ich in Facebook die neuesten Meldungen von Freunden und Bekannten. Und was tauchte da auf? Juhu, ein Zickenkrieg - oder besser gesagt, eine geschäftliche Auseinandersetzung. Facebook ist genau das richtige Medium, um seine Meinungsverschiedenheiten auszutragen, das fand ich schon immer. Im Grunde war es dann doch mehr Zickenkrieg als Meinungsverschiedenheit, zwar einseitig, aber nicht minder albern. Kein Vergleich zu den fliegenden Fetzen zwischen Paris und Lindsay, aber immerhin. Ich lehnte mich zurück, wunderte mich ein wenig - das Thema war mir ähnlich wichtig, wie Fleischkäse ohne Fleisch und laktosefrei - und genoss die Show. Mich betraf das ja nicht. Das dachte ich zumindest.

 

Weit gefehlt. Ich war mitten drin, ohne mein Zutun und noch viel besser, ganz ohne mein Wissen. Da schürte so ein Hascherl die Stimmung gegen mich - huh, hatte ich eine Angst. Immerhin war es mal eine ganz neue Situation für mich. Früher, als ich mich noch mit den täglichen Herausforderungen eines reinen Frauenbüros herumschlagen musste, da wusste ich wenigstens, wenn an irgendeiner Ecke Intrigen gesponnen wurden. Aber diesmal ist das schlichtweg an mir vorbeigegangen, (geht es mir immer noch) wie Flitzekacke am A... vorbei.

 

Dennoch stellte sich die Frage: Was um alles in der Welt habe ich angestellt, um mir diese Intrige zu verdienen? Man klärte mich auf. "Du bist zu erfolgreich", hieß es.

 

Wie jetzt, erfolgreich?

Ich, die aufstrebende Autorin mit Minimaleinkommen und Göttergattensponsoring?

Neidvoll beäugt?

 

Wenn die wüsste. Weiß sie aber nicht. Wahrscheinlich hält sie einen Blogeintrag über Fleischkäse, Paris und Linday oder Flitzekacke für einen Riesenerfolg. So einen Erfolg muss man erst mal haben. Oder sollte ich besser über die Veröffentlichung meines neuen e-books schreiben? Da hätte sie wenigstens einen Grund neidisch zu sein. Schließlich kaufen jetzt alle Leser dieses Blogs, kaum, dass sie zuende gelesen haben, das Buch. Nicht wahr Leute?

 

Neid muss man sich eben verdienen.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Pat McCraw (Samstag, 21 Juli 2012 12:52)

    na klaaar, Regina :)))