Katastrophenlyrik

"Wer reimt, der keimt." oder "Wer noch nie einen Reim vom Zaun gebrochen hat, der weiß auch nicht wie Reime pieken."

Sommer ist doch eine wunderbare Zeit. Raus an die Luft, ab in den Urlaub. Meerwasser oder ausgedehnte Spaziergänge machen nicht nur die Nase frei, sondern auch das Gehirn. Bei mir zumindest. Sehr zum Leidwesen meines Mannes, denn je entspannter ich unterwegs bin, desto reimfreudiger werde ich.

 

Aber mal ehrlich. Ist denn das so ungewöhnlich? Ist denn nicht jeder schon einmal plötzlich und unerwartet, mitten auf der Straße über einen Reim gestolpert? Manchmal liegen die Dinger einfach im Rinnstein oder bleiben wie ein Hundehaufen unterm Absatz kleben. An anderen Tagen schleichen sie sich still und leise von hinten an und legen sich auf meine Zunge. Was dann passiert, ist ein Naturgesetz. Mir entfleucht ein Reim, ohne, dass ich es beeinflussen kann. Kleine, banale Reime, wie sie jeder kennt. Meist sagt man dann: "Ach, das reimt sich ja" und schmunzelt ein wenig.

 

Ich schmunzele auch, aber eben nicht nur. Habe ich erst einmal Blut geleckt, wird gereimt, was das Zeug hält. Gedichte - falls man sie so nennen darf -, die weder durch Versmaß noch durch eine gehobene Ausdrucksweise überzeugen. Eher handelt es sich um aus meinem Hirn extrahierten Blödsinn, irrsinnige Quatschgedichte, schräge 'Reimdichoderichfressdichs' oder eben schlichtweg um Katastrophenlyrik.

 

Leider - möglicherweise auch zum Wohle der Menschheit - zieht sich meine Katastrophenlyrik blitzschnell zurück in das Nirwana der niemals niedergeschriebenen Worte. So still und heimlich, wie sie sich angeschlichen hat, verschwindet sie auch wieder. Eigentlich schade.

Vielleicht sollte ich einmal eine klitzekleine Ausnahme machen? Echt? Wirklich? Soll ich?

Na gut, aber nicht hauen. Hier ein 'Gedicht', das seines Gleichen sucht. ;-)

 

 

„Suche das Herz und meide die Eichen.
Blondinen werden dir nicht zum Guten gereichen.
Schön soll sie sein.
Hinkt sie auch auf einem Bein."



Ob das Sinn hat? Nie und nimmer, aber das war ja auch nicht der Sinn der Sache - äh des Gedichts. Ist eben Katastrophenlyrik.

Ich wünsche allen recht viel Spaß mit euren kleinen Katastrophen. Macht das Beste daraus und womöglich wird's bei dem einen oder anderen am Ende auch ein Gedicht.

Liebe Grüße und ein zauberhaftes Wochenende.

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Kommentare: 1
  • #1

    marsula-design (Samstag, 28 Juli 2012 09:36)

    Ich find s lustig ich schreibe auchsolche Sachen , mach einfach weiter